Was bewegt und was beschäftigt die Lernenden der Elektrobranche? Wir bringen Licht ins Dunkel und porträtieren in diesem Spotlight Nick Hebeisen, Elektroinstallateur-Lernender im 1. Lehrjahr. Er arbeitet bei ISP Electro Solutions in Aeschi SO.


Text: René Senn
Fotos: Rainer Eder


Wir haben Nick Hebeisen in Zuchwil bei der Arbeit auf einer Baustelle für ein Wohnhaus getroffen.

Wie bist du zu diesem Beruf gekommen?

Ich konnte während meiner Schulzeit bei meinem Onkel auf dem Bau als Maurer schnuppern. Dadurch habe ich mich schon sehr früh mit dem Bau auseinandergesetzt. Und als wir das Thema Strom in der Schule behandelt haben, war mit klar, dass dieser Job der richtige ist. Ich bekam dann einen sogenannten Wochenjob bei der ISP AG in Aeschi, das heisst, ich arbeitete einen halben Tag pro Woche dort und lernte bereits, selbstständig Steckdosen anzuschliessen und ähnliche Dinge. Das hat mir sehr gefallen. Und natürlich habe ich so auch etwas verdient.

Wie hat dein Umfeld auf die Berufswahl reagiert?

Sehr positiv. Angesichts meiner «Vorgeschichte » war niemand überrascht, dass ich diesen Weg einschlage. Und ich hatte auch einen Kollegen, der die Lehre zum Elektroinstallateur bereits begonnen hatte. Er hat mich in meiner Wahl bestätigt.

Was schätzt du am meisten an deinem Beruf?

Ich schätze es sehr, dass ich am Abend einen Fortschritt an einem Projekt sehe, an dem viele Menschen gearbeitet haben, um das gleiche Ziel zu erreichen. Heute zum Beispiel habe ich Steckdosen montiert, die wir später prüfen werden.

Welche Stärken kannst du in deinen Beruf einbringen?

Meine Teamfähigkeit kann ich sehr gut einbringen, dies ist auch wichtig, da wir alle an einem Strang ziehen. Obwohl es manchmal stressig ist, arbeiten wir immer gut zusammen. Und ich freue mich jeden Morgen auf die Arbeit, ich hatte noch nie keine Lust darauf. Ich denke, das überträgt sich auch auf die Kollegen.

Was ist deine Lieblingsaufgabe?

Ich mache gerne Dinge, die nützlich und sichtbar sind, wie zum Beispiel Schalter und Steckdosen montieren. Einmal konnte ich Kompressoren anschliessen, das fand ich spannend, genauso wie eine Störungssuche zusammen mit dem Monteur.

Was ist dein Lieblingsfach in der Berufsschule?

Am besten mag ich die Berufskunde, also Elektrotechnik, Physik usw.

Mit welchen Aufgaben kann man dich eher nicht motivieren?

Bis jetzt gab es noch keine Arbeit, für die ich mich nicht motivieren konnte. Aber wenn es ganz «niflig» wird, wie zum Beispiel bei der Arbeit mit Micro- Verbindungsklemmen, deren sehr feine Drähte schnell abknicken, verliere ich schon mal die Geduld.

Wann fühlst du dich bei der Arbeit wertgeschätzt?

Ich fühle mich wertgeschätzt, wenn ich am Ende einer Arbeit ein Lob vom Monteur bekomme. Und wenn ich etwas nicht richtig gemacht habe, schätze ich ein konstruktives Feedback, denn nur so kann ich etwas lernen.

Gibt es eine besondere Erfahrung oder eine Geschichte aus deiner bisherigen Ausbildung, die du mit uns teilen möchtest?

Sehr besonders war auf jeden Fall das Einführungslager, das die ISP veranstaltet. Wir waren etwa 30 Lernende und verbrachten eine Woche in Sursee. Wir lernten die Philosophie des Betriebs kennen, hatten z. B. Kurse zur Arbeitssicherheit, und natürlich gab es auch Freizeitangebote. Ich schätzte es, dass unser Geschäftsführer, Bruno Dreyer, sowie Personen vom HR und der Lehrlingsbetreuer kamen. Ich habe viel mitnehmen können von dieser Woche, das mir jetzt auch hilft. Zudem war es schön, alle anderen Lernenden kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen.

Was macht dein Unternehmen besonders gut?

Meiner Meinung nach ist es definitiv das Team, das die gute Stimmung ausmacht. Ich finde es sehr wichtig, am Morgen zur Arbeit zu kommen und mich darauf zu freuen, den Tag mit tollen Leuten und fachkundigen Personen zu verbringen.

Stimmt der Lohn für dich?

Bis jetzt kann ich mich nicht beklagen.

Welches ist für dich in der Elektrobranche die grösste Innovation der letzten Jahre?

Ich denke, es sind die Smart Homes, die sich recht entwickelt haben. Ich finde es spannend, dass man sein Zuhause ganz einfach über das Handy bedienen kann.

Was sollte die Elektrobranche aus deiner Sicht besser machen?

Sie sollte sich bemühen, mehr Berufsleute zu gewinnen. Manchmal merkt man auf der Baustelle schon, dass wir etwas wenig Leute sind. Eigentlich sollte das kein Problem sein, der Beruf ist schliesslich sehr wichtig, denn ohne Strom geht ja überhaupt nichts.

Findest du, dass du einen modernen oder eher traditionellen Beruf erlernst?

Ich finde, dass es ein sehr moderner Beruf ist, da man stets die neuste Technik verbauen kann. Zudem ist die Entwicklung rasant, es entstehen neue Technologien und Geschäftsfelder, in denen man sich weiterbilden kann. Ich freue mich jedenfalls darauf, immer wieder Neues zu lernen.

Was möchtest du zukünftigen Lernenden weitergeben?

Habt Freude an der Arbeit und gebt euer Bestes.

Was wirst du nach deiner Grundbildung machen?

Darüber habe ich mir noch keine wirklichen Gedanken gemacht. Ich möchte nach der Lehre sicher zuerst im Beruf arbeiten und kann mir vorstellen, später Projektleiter zu werden. Im Moment konzentriere ich mich aber vollkommen auf meine Grundausbildung.

In welchen Bereichen hast du als Person bereits etwas (einiges) lernen können?

Ich habe das Glück, in meiner Branche mit vielen Leuten in Kontakt zu kommen. Als ich die Lehre begann, konnte ich mich mit einem frisch pensionierten Kollegen austauschen, der eine Art Götti für mich wurde. Er erzählte mir, wie der Beruf zu seiner Zeit war, und gab mir wichtige Dinge mit, zum Beispiel, welche Farben die Kabel früher hatten. Das ist wichtig zu wissen, wenn man in älteren Gebäuden arbeitet.

In den sechs Beiträgen im Jahr 2024 stehen vielversprechende und aufstrebende Talente der Elektrobranche im Mittelpunkt. Was denken sie, was erwarten sie, wie sehen sie die Branche? Lernen Sie, liebe Leserinnen und Leser, Persönlichkeiten kennen, die die Zukunft unserer dynamischen, spannenden und sehr zukunftsfähigen Branche mitgestalten werden. Alle porträtierten Lernenden tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass die Transformation hin zu einer CO2-neutralen Schweiz in Angriff genommen werden kann.

Dies oder das?

Starkstrom oder Schwachstrom?

Starkstrom

Auto oder Handy?

Handy, da ich noch nicht Autofahren kann. Ich kann mir aber vorstellen, dass Autos mal ein Hobby werden, ich habe auch schon in einer Autogarage gearbeitet.

Mehr Geld oder mehr Ferien?

Mehr Ferien.

Sport oder chillen?

Sport. Ich spiele Unihockey.

Insel oder Grossstadt?

Insel. Nach der Arbeit habe ich gerne meine Ruhe.

Stadt oder Land?

Land.

Film oder Serie?

Film. Es macht mich ungeduldig, wenn in Serien jede Handlung breit ausgewalzt wird.

Ananas auf Pizza – weg oder schmeckt?

Weg, sonst bringen mich meine italienischen Kollegen um.


Vorname: Nick

Name: Hebeisen

Alter: 16

Hobbies: Unihockey

Lieblingsfach Berufsschule: Berufskunde

Lieblingsformel in der Elektrotechnik: U=R*I

Wunschnote Abschlussprüfung: 5.0

Zeit am Smartphone pro Tag: 3 Stunden

Lieblingsmusik: alles

Lieblingsbuch/-film/-serie: Harry Potter

Dein meistgehörter Song in diesem Jahr? Keine Ahnung

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